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    Zollamt Hohenems, 2021
    Dietmar Walser, Hohenems

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    Grenzsperre beim Zollamt Hohenems, um 1940
    Archiv der Johann-August-Malin-Gesellschaft, Bregenz

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    Ivan Landauer mit Motorrad, um 1920
    Sammlung Kurt Bollag, Jüdisches Museum Hohenems

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    Ehemaliges Gasthaus Frohe Aussicht in Hohenems, 2021
    Dietmar Walser, Hohenems

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    Zustimmungsverfügung mit Frist zur Ausreise aus der Schweiz für Ivan Landauer, 19. August 1939
    Sammlung Kurt Bollag, Jüdisches Museum Hohenems

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    Ivan Landauer als Koch im Arbeitslager Gordola im Tessin, 1941
    Sammlung Kurt Bollag, Jüdisches Museum Hohenems



24    Ivan Landauer> 19. August 1939


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24 Ivan Landauer

„Begründung: Überfremdung“. Ivan Landauer und die Schweizer Fremdenpolizei
St. Gallen, 19. August 1939

 

Zustimmungsverfügung mit Frist zur Ausreise aus der Schweiz. ...

Kant. Entscheid vom 19. August 1939, Bern 19. August 1939

Die eidgenössische Fremdenpolizei, nach Prüfung der Akten

Landauer Ivan, geb. 31. August 1899, ledig, deutscher (oe) Reichsangehöriger,

und gestützt auf Art. 18, Abs. 3 des Bundesgesetzes über Aufenthalt und Niederlassung der Ausländer vom 26. März 1931

verfügt:

Bis zum 15. November 1939

darf nur Aufenthaltsbewilligung zwecks Vorbereitung der Auswanderung

erteilt werden. Auf diesen Zeitpunkt hat die Ausreise aus der Schweiz zu erfolgen.

Begründung: Überfremdung.

Anmerkungen: Jede Erwerbstätigkeit ist verboten.

Eidg. Gebühr Fr. 5,-

Beilagen: ... Eidgenössische Fremdenpolizei

Geht an:

Gesuchsteller: Herrn Ivan Landauer, Heerbrugg/Au

Kanton St. Gallen       Beilagen: 3 Aktenstücke

Gemeinde Au

Ivan Landauer, letzter jüdischer Gastwirt in Hohenems bis 1938, gelingt es nicht, ein Visum für ein anderes Land zu erhalten. Er wird 1940, wie viele Emigranten, in einem Schweizer Arbeitslager interniert. Im Juni 1942 wird er aus gesundheitlichen Gründen entlassen. Am 6. März 1943 stirbt er bei seiner Schwester Jenny in Heerbrugg.[1]

Leseempfehlung:
Eva Grabherr, „Ivan Landauer – Aufenthalt auf Widerruf. Die Schweizer Flüchtlingspolitik im Zweiten Weltkrieg im Spiegel eines persönlichen Nachlasses“, in: Thomas Albrich (Hg.), Wir lebten wie sie. Jüdische Lebensgeschichten aus Tirol und Vorarlberg. Innsbruck 1999, S. 181-198.


[1] Archiv des Jüdischen Museums Hohenems, Bestand Landauer.

 


Jenny und Ivan Landauer, Hohenems um 1910
Archiv Jüdisches Museum Hohenems
 
 


Zustimmungsverfügung mit Frist zur Ausreise aus der Schweiz, 19. August 1939
Archiv Jüdisches Museum Hohenems

24 Ivan Landauer

„Begründung: Überfremdung“. Ivan Landauer und die Schweizer Fremdenpolizei
St. Gallen, 19. August 1939

 

Zustimmungsverfügung mit Frist zur Ausreise aus der Schweiz. ...

Kant. Entscheid vom 19. August 1939, Bern 19. August 1939

Die eidgenössische Fremdenpolizei, nach Prüfung der Akten

Landauer Ivan, geb. 31. August 1899, ledig, deutscher (oe) Reichsangehöriger,

und gestützt auf Art. 18, Abs. 3 des Bundesgesetzes über Aufenthalt und Niederlassung der Ausländer vom 26. März 1931

verfügt:

Bis zum 15. November 1939

darf nur Aufenthaltsbewilligung zwecks Vorbereitung der Auswanderung

erteilt werden. Auf diesen Zeitpunkt hat die Ausreise aus der Schweiz zu erfolgen.

Begründung: Überfremdung.

Anmerkungen: Jede Erwerbstätigkeit ist verboten.

Eidg. Gebühr Fr. 5,-

Beilagen: ... Eidgenössische Fremdenpolizei

Geht an:

Gesuchsteller: Herrn Ivan Landauer, Heerbrugg/Au

Kanton St. Gallen       Beilagen: 3 Aktenstücke

Gemeinde Au

Ivan Landauer, letzter jüdischer Gastwirt in Hohenems bis 1938, gelingt es nicht, ein Visum für ein anderes Land zu erhalten. Er wird 1940, wie viele Emigranten, in einem Schweizer Arbeitslager interniert. Im Juni 1942 wird er aus gesundheitlichen Gründen entlassen. Am 6. März 1943 stirbt er bei seiner Schwester Jenny in Heerbrugg.[1]

Leseempfehlung:
Eva Grabherr, „Ivan Landauer – Aufenthalt auf Widerruf. Die Schweizer Flüchtlingspolitik im Zweiten Weltkrieg im Spiegel eines persönlichen Nachlasses“, in: Thomas Albrich (Hg.), Wir lebten wie sie. Jüdische Lebensgeschichten aus Tirol und Vorarlberg. Innsbruck 1999, S. 181-198.


[1] Archiv des Jüdischen Museums Hohenems, Bestand Landauer.

 


Jenny und Ivan Landauer, Hohenems um 1910
Archiv Jüdisches Museum Hohenems
 
 


Zustimmungsverfügung mit Frist zur Ausreise aus der Schweiz, 19. August 1939
Archiv Jüdisches Museum Hohenems

Kurzbiografien der genannten Personen

Ivan Landauer geboren 31.8.1899 in Hohenems, gestorben 6.3.1943 in Heerbrugg. Nach einer Tätigkeit in der Textilfabrikation seines Schwagers übernahm der Gastwirtsohn Ivan Landauer 1936 das Gasthaus seiner Familie in Hohenems, die „Frohe Aussicht“. 1938 musste er das Gasthaus schließen, 1939 folgte die Zwangsversteigerung. Zu diesem Zeitpunkt war Landauer schon in die Schweiz zu seiner Schwester Jenny geflohen. 1940 wurde er im Arbeitslager Gordola im Tessin interniert, wo er als Koch arbeitete. Schwer herzkrank wurde Landauer 1942 entlassen und starb bald darauf bei seiner Schwester in Heerbrugg.